Kühne Retter braucht die Elbe

Wenige Tage nach dem Elbebadetag wäre es am Blankeneser Elbabschnitt zu einem tragischen Unglück gekommen, wenn nicht ein tapferer junger Held die alte Dame aus dem Strudel an einer Buhne gezogen hätte, aus dem sie sich allein nicht mehr befreien konnte. Die Gefahr war in einer Sendung des NDR vor dem Badetag geschildert worden.

aus einem Trickfilm des NDR. Buhnen dienen dazu, das Wasser des Flusses im Stromschlauch zusammenzudrücken. Ein Schwimmer wird genauso vom Ufer abgetrieben.

Der Vizepräsident der DLRG hatte in der Sendung ebenfalls gewarnt - von Buhnen 30 m Abstand halten, an der Seeschiffwasserstrasse garnicht in der Elbe baden.

Das Hamburger Abendblatt berichtete:

Frau in der Elbe - einer half

22-Jähriger rettete Schwimmerin bei Blankenese

Von Claudia Sewig
"Ich bin kaltes Wasser gewohnt." ... - für Patrick Möller (22) ist das nichts Besonderes. ... "Da musste man doch einfach helfen."

Eigentlich sollte es ein entspannter Urlaubstag an der Elbe werden. Der junge Mann aus Iserbrook wollte mit seiner Freundin ... das Traumwetter genießen, so wie es schon seit Tagen Tausende Hamburger tun: am Elbstrand, mit Sand zwischen den Zehen und den großen Pötten vor der Nase.
Unterhalb des Strandwegs in Blankenese, gleich neben dem Leuchtturm, machte es sich das Pärchen am Nachmittag bequem. ... Blick auf den Strom. Patrick Möller hatte schon bemerkt, dass eine Frau in der Nähe des Leuchtturms schwamm, als seine Freundin ihn nach einer Weile besorgt alarmierte: "Die treibt immer weiter raus."

Während auch andere Strandbesucher in die Richtung der Frau guckten, lief der Angestellte des Bäderland-Hallenbades in Blankenese auf die steinerne Buhne, zog Schuhe, Socken und Hose aus und schwamm etwa 20 Meter zu der Frau hinaus. "An der Stelle gibt es einen Strudel, in den war sie hineingeraten", erzählt Möller.
"Brauchen sie Hilfe?", fragte er die sichtbar erschöpfte Frau, und als diese ihm nur "Schnell, schnell!" entgegenrief, zog er sie ans Ufer. ... Maria Zissels (68) ... "Ich schwamm auf dem Rücken, wurde plötzlich immer weiter in die Mitte des Stroms gezogen", erzählte sie, nachdem sie sich ein wenig von dem Schrecken erholt hatte. Dem jungen Mann könne sie gar nicht genug danken.

... "Als Rettungskundiger Badehelfer musste ich ein DLRG-Abzeichen in Silber machen, deshalb wusste ich, was zu tun ist", sagt er. Trotz des Niedrigwassers und der nicht besonders großen Distanz zum Ufer sei die Lage für die Schwimmerin gefährlich gewesen: "Man konnte an der Stelle nicht mehr stehen, und selbst als es flacher wurde, war der Schlick so tief, dass man beim Gehen tief einsank." Zudem sei der Strudel für Schwimmer nicht zu unterschätzen.

Selbst schwimmt Patrick Möller in der Elbe nicht. "Mit den Füßen gehe ich rein, mehr nicht." Und so begnügten er und seine Freundin sich bis zum Abend mit einem Sonnenbad ...

erschienen am 1. Aug 2002 in Hamburg



Seite erstellt Feb. 2003

was "Rettet die Elbe" rät

zurück zur Homepage