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Pressemitteilungen

Hamburg, den 19. Dezember 2007

Kraftwerk Moorburg: Vattenfalsche Anlagen

Um eine vorläufige Baugenehmigung noch im Jahr 2007 für das Kohlekraftwerk Moorburg zu erhalten, versprach die Firma Vattenfall,
  • die technisch maximale Wärmeauskopplung aus dem neuen Werk von 450 MW auf 650 MW aufzustocken;
  • eine Anlage zur Abscheidung von CO2 einzubauen, sobald die Technik dafür entwickelt sei;
  • durch Stilllegung alter Kohlekraftwerke 2,3 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen;
  • das Kühlwasser durch eine „Laufwasserkühlung“ von 30 °C auf 28 °C zu kühlen und so die Wärmebelastung der Elbe zu verringern sowie die Differenz zwischen Entnahme- und Einleitungstemperatur auf maximal drei Grad zu beschränken.
Wie das funktionieren könne, fragte »Rettet die Elbe« bei dialog@vattenfall.de.
  •  „Laufwasserkühlung“ ist ein Begriff, der bei Google nur im Zusammenhang mit dem Kraftwerk Moorburg erscheint, eine Weltneuheit also. Was Vattenfall bauen wolle, konnte uns nicht beantwortet werden (5.12.07): „Eine technische Beschreibung des geplanten Ablaukühlers für das KW Moorburg - sowie entsprechende Angaben zum Eigenstromverbrauch des Kraftwerks - gibt es derzeit noch nicht. Der Ablaufkühler ist nicht Gegenstand des laufenden Genehmigungsverfahrens.“ Ein Beispiel für eine solche Anlage an einem existierenden Kraftwerk konnte nicht genannt werden. Vattenfall hat keinen Plan, und wenn es einen hat, soll er nicht der Kritik der Öffentlichkeit im Genehmigungsverfahren ausgesetzt werden.
  • Vom TÜV Rheinland hat sich Vattenfall im Oktober 2007 testieren lassen, mit dem effizienten modernen KW Moorburg würden 2,3 Mio. Tonnen Kohlendioxid pro Jahr weniger emittiert, als wenn dieselbe Menge Energie in alten Kohlekraftwerken erzeugt würde. Der künftigen Emission des KW Moorburg von 8,6 Mio. t CO2 pro Jahr stehen aber konkret nur 1,5 Mio. t CO2 pro Jahr bei Stilllegung des KW Wedel gegenüber. Der Rest soll durch Verdrängungswettbewerb an der Strombörse erzielt werden, eine wahrlich „spekulative“ Einsparung. Wir fragten Vattenfall, welche seiner alten Kohlekraftwerke dadurch die Produktion einschränken bzw. einstellen müssten. “Sicher ist, dass Vattenfall nach Fertigstellung des Kraftwerks Moorburg das dann 50 Jahre alte Kraftwerk in We-del vom Netz nehmen wird“, so Vattenfall (14.12.2007). Sicher werden also 7,1 Mio. t CO2 pro Jahr mehr ausgestossen.
  • CO2 aus dem Abgas abzuscheiden ist schwierig, eine einsetzbare Technologie gibt es noch nicht. Dazu Vattenfall (14.12.2007): “Da es weder die einsetzbare Technologie, noch die gesetzlichen Grundlagen für die CO2-Abscheidung und -Speicherung gibt, können wir die spätere Nachrüstung oder auch nur die Voraussetzungen dafür nicht in das Genehmigungsverfahren einbringen. Heute können wir nur versichern, dass wir das Kraftwerk Moorburg mit der Technik zur Abscheidung von CO2 nachrüsten, sobald die technologischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen dafür gegeben sein werden. Wir haben uns verpflichtet, das Kraftwerk Moorburg zum frühestmöglichen Zeitpunkt mit einer Anlage zur CO2-Abscheidung nachzurüsten. Außerdem erlaubt das Kraftwerksgelände nicht die zusätzliche Anordnung einer CO2-Abscheidung, da hierfür die erforderliche Fläche fehlt.“
  • Der ursprüngliche Plan des KW Moorburg sah eine Auskopplung von maximal 450 MW Wärme vor, 50 MW mehr als das KW Wedel. Vattenfall sah diese Steigerung im Fernwärmeabsatz im Einzugsbereich nördlich der Elbe noch als realistisch an. Wir fragten Vattenfall, wie hoch das Potential der in Wilhelmsburg und Harburg vorhandenen Wohneinheiten, die von bestehenden Energieversorgern abzuwerben seien, und der Neubauten beim „Sprung über die Elbe“ geschätzt werde, um die Wärmemenge abzusetzen. Die Antwort (14.12.2007): “Die Erhöhung der Fernwärmeauskopplung von 450 MW auf zukünftig 650 MW sind als Potenzial zu sehen. Die Erschließung wird sukzessive umgesetzt - im "freien Spiel der Kräfte", d.h. nach Marktgesetzen, wird dieser Prozess viele Jahre in Anspruch nehmen.“
Dem Fürsten Potemkin wurde nachgesagt, er habe seiner Zarin die erfolgreiche Besiedlung Südrusslands vorgespiegelt, indem er Dorf - Attrappen aufstellen ließ. Vielleicht war dies nur eine Verleumdung durch seine Neider. Deshalb sollte man die Spekulationen und unreife Pläne, die Vattenfall als Umweltschutzmaßnahmen vorgaukelt, nicht „Potemkinsche“ , sondern „Vattenfalsche Anlagen“ nennen.
Gucken auch Sie mal genauer hin, Herr Senator Gedaschko!
Glauben Sie, Herr Senator Uldall, die Hamburger Wirtschaft wird durch den Bau von Attrappen angekurbelt?
schnappfisch

Förderkreis »Rettet die Elbe« eV


Nernstweg 22, 22765 Hamburg, Tel.: 040 / 39 30 01, foerderkreisrettet-die-elbe.de
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