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Pressemitteilungen

Hamburg, den 24. März 2009

Erörterung geplante Elbvertiefung

Fazit dritter und vierter Tag

Am dritten und vierten Tag der Erörterung zur Elbvertiefung wurde über die Änderungen der Tidedynamik und der Morphologie, die Belastungen durch den Schiffsverkehr, die Umweltverträglichkeitsuntersuchung sowie den Artenschutz diskutiert. Die schärfsten Gegensätze zwischen Planern und Einwendern ergaben sich an folgenden Punkten:
  • Das gewaltige Bauwerk Fahrrinne liegt in einem dynamischen Gewässersystem. Es muss mit steigendem Aufwand (z.B. Baggermenge in Hamburg) auf Tiefe und Lage gehalten werden. Die Pläne verstärken nicht nur diese Anstrengung, sondern fügen weitere Bauwerke wie die Unterwasserdeponie für den Aushub hinzu. Selbst eine Ausgleichs-Flachwasserzone muss gebaut und durch „Pflegebaggerungen“ erhalten werden. Die seit der Elbvertiefung 1998 beobachtete Erosion im Flussbett einerseits, die Verlandung von Seitenbereichen und Hafenbecken andererseits wird andauern bzw. sich verstärken. Ein nachhaltiges Konzept, was HPA und WSD nach der Vertiefung tun wollen, fehlt.
  • Es ist aus den Peildaten der Wasserstraßenverwaltung deutlich zu erkennen, dass von 1998 bis 2004 bei Altenbruch und Otterndorf unmittelbar vor dem Deich ein Streifen Watt und Flachwasser um 2 – 3 m abgetragen wurde. Die Fahrrinnenvertiefung plus Unterwasserdeponie werden nach den Berechnungen der Gutachter die Strömung gerade an dieser Stelle beschleunigen. Alles nicht so schlimm, meinen die Planer.
  • Seit der letzten Vertiefung sind „Sauerstofflöcher“ aufgetreten, wenn aus der Oberelbe eingeschwemmte Algen durch die Dunkelheit im seeschifftiefen Wasser absterben, und statt als Pflanzen Sauerstoff zu produzieren, Bakterien Sauerstoff verbrauchen, wenn sie die tote Masse abbauen. Weil die Flachwasserzonen im und unterhalb des Hafens verlanden, können sich die überlebenden Algen nicht regenerieren. Sauerstoffmangel über mehrere Tage hinweg blockiert Fische, die ins Elbegebiet bzw. ins Meer wandern. Einbußen bei Meerforellen in der Seeve sind zählbar beobachtet worden. Durch den Wärmelastplan werden Industrie und Kraftwerke nicht nur bei hohen Wassertemperaturen zur Drosselung ihres Kühlwassers gewungen, sondern auch, wenn der Sauerstoffgehalt unter 6 mg/l sinkt. Die Gutachter versuchten den Einwand abzuwimmeln, für so ein Sauerstoffloch spielten viele Faktoren eine Rolle, und eine erneute Vertiefung sei nur ein unerheblicher davon. Fakt ist, dass alle diese Faktoren variieren, aber das tiefe Wasser die entscheidende Voraussetzung ist. Wenn die Elbe vertieft wird, wird die Gefahr größer.
  • Die Wasserrahmenrichtlinie verbietet, den chemischen und ökologischen Zustand eines Gewässers zu verschlechtern. Planer und Planfeststeller halten ein Sauerstoffloch allein für keine Abstufung der Gewässerqualität. Das sehen die Einwender, Fische und die Vertreter der Hamburger Umweltbehörde anders.
Der Erörterungstermin Hamburg wurde am Abend des 24.3.2009 friedlich beendet. Dazu Herbert Nix: „Unsere sachliche und wissenschaftliche Argumentation hat sich deeskalierend ausgewirkt.“
schnappfisch

Förderkreis »Rettet die Elbe« eV


Nernstweg 22, 22765 Hamburg, Tel.: 040 / 39 30 01, foerderkreisrettet-die-elbe.de
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