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Pressemitteilung

Hamburg, den 13.12.2012

Muss für das größte Containerschiff der Welt die Elbe vertieft werden?

Eine weitere Elbvertiefung ist aus ökologischen und ökonomischen Gründen nicht zu vertreten.

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) in Zusammenarbeit mit der französischen Reederei CMA CGM und Hamburg Hafen Marketing (HHM) fordern das Bundesverwaltungsgericht zu einer schnellen Entscheidung auf, weil sie befürchten, der Hamburger Hafen würde sonst zum Regionalhafen verkommen.
Die CMA CGM Marco Polo soll dafür als Beweis dienen, die HHLA, CMA CGA und HHM verschweigen in ihrer Pressemitteilung vom 12. Dezember 2012 bewusst andere Faktoren, die den Schiffsverkehr einschränken.
Die Marco Polo ist nicht wegen des tatsächlichen Tiefgangs von 10,70 Meter tideabhängig in Hamburg eingelaufen, mit dem Tiefgang hätte sie zu jeder Zeit Hamburg erreichen können. Der Grund für das Einlaufen mit Hochwasser ist, dass das Schiff auf der Elbe gewendet werden muss und dafür benötigt man mehr Wasser, damit die gesamte Fahrrinnenbreite zur Verfügung steht um das 396 Meter lange Schiff überhaupt wenden zu können. Beim Wendemanöver muss deshalb ein Zeitpunkt gewählt werden, wo die Strömung am geringsten ist um seitliches Verdriften zu verhindern. Dies ist nur bei fast stehendem Wasser (Stauwasser) bei Umkehr des Tidenstromes möglich.
Zu dieser Einschränkung kommen aber noch weitere hinzu, die auch mit der geplanten Elbvertiefung nicht abgestellt werden können:
Bei den jetzigen und zukünftigen Fahrrinnenbreiten sind Begegnung mit anderen großen Schiffen über 36,40 m Breite nur eingeschränkt möglich. Die geplante Elbvertiefung sieht bis auf die Begegnungsstrecke in Hamburg (385 Meter) keine wesentliche Verbreiterung vor. Die 300 und 250 Meter breiten Streckenabschnitte sollen nur um 20 Meter verbreitert werden.
Bei Windstärken über 6 bis 7 Beaufort können wegen der großen Segelfläche dieser Containerschiffe Wendemanöver nicht mehr durchgeführt werden.
Reinhard Peschel, Geschäftsführer der CMA CGM Deutschland GmbH irrt sich, wenn er die verzögerte Elbvertiefung für diese Einschränkungen heranzieht, die geplante Elbvertiefung wird daran nichts ändern.
Unseriös und vollkommen an der Realität vorbei ist die Aussage in der Pressemitteilung von HHLA, CMA CGA und HHM, dass die Marco Polo wegen der "verzögerten Fahrrinnenanpassung derzeit den Hamburger Hafen allerdings nicht voll beladen anlaufen und verlassen kann". Auch mit der geplanten Elbvertiefung kann das Schiff voll beladen mit einem Tiefgang von 16 Meter den Hamburger Hafen weder erreichen noch verlassen.
Für CMA CGM scheint es wohl doch wirtschaftlich zu sein, ein 16.000 Standardcontainerschiff (TEU) nur mit einem Tiefgang von 10,70 Meter nach Hamburg fahren zu lassen und lediglich ca. 3.000 TEU zu löschen und zu laden.
Wenn die CMA CGM Reederei die Marco Polo vollbeladen fahren lassen will, bleibt wohl nur der JadeWeserPort als Hafen in Deutschland.

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