Der A 400 M
Platz schaffen für neue Waffen
Wird das Mühlenberger Loch der Rüstung geopfert?
Kapitelende
Der Name
EADS
(
European
Aeronautic
Defence and
Space Company)
besagt bereits, dass es sich in Hamburg-Finkenwerder auch um ein Zweigwerk
eines Rüstungskonzerns handelt. Neben dem zivilen Airbus-Programm
war und ist es schon immer an Planung und Bau von militärischem Fluggerät
beteiligt gewesen. Während der Senat, Handelskammer und die Presse
(bis auf eine Ausnahme) im A 380 Delirium lagen, betrieb EADS mit Hochdruck
und auch öffentlich ein weiteres Projekt, dessen Bedeutung für
Hamburg man lokal aber nicht in den Vordergrund rückte - den
Truppentransporter
A 400M.
Dieses Propellerflugzeug soll die veralteten Maschinen der europäischen
NATO- Staaten ersetzen. Da man für solche Zwecke weder ein amerikanisches
Produkt noch die russische Antonow kaufen wollte, hat die EADS ein völlig
neues Flugzeug entwickelt und mit Erfolg Kaufoptionen eingeworben. Mit
73 Stück voran ging Deutschland. Der Stückpreis soll ca. 80 Mio.
Euro betragen, während der Lebendauer von 30 Jahren rechnet man mit
weiteren 220 Mio. Euro für Wartung und Reparaturen. Über die
225 Exemplare für die europäischen NATO-Länder (unmittelbarer
Verkaufserlös allein davon 18 Milliarden Euro) hofft Airbus, den A
400M weltweit zu vermarkten.
Der Erstflug ist für 2005, die Auslieferung ab 2007 geplant. Mit 20
Tonnen Ladung kann der A400M von Hamburg aus in einem Radius vom Nordpol
über den Ural bis zum Ÿquator operieren. Um eine schnelle Eingreiftruppe
auf den Balkan zu fliegen, Geiseln aus Nordafrika zu befreien, oder für
humanitäre Aktionen (aber sind das nicht alle?) wird der A 400M unterwegs
sein.
Wie auch der A 380 wird der A 400M in mehreren Werken der EADS vorgefertigt
und schließlich in Spanien zusammenmontiert. Deutschland zugedacht
sind Teile von Flügel und Leitwerk und eine Rumpfsektion. Für
letztere kommt nur das Werk in Finkenwerder in Betracht.
The A400M
builds on existing Centres of Excellence, combining the latest military
and commercial aircraft technologies in many areas of the design, including
fly-by-wire Flight Control System, advanced composite propellers, advanced
wing section and carbon fibre primary structure. Development of, and experience
with, these technologies will benefit the partner companies and serve to
strengthen the European aerospace industrial base. |
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Das Schaubild ist den Internetseiten der Airbus
Military entnommen.
In einer Befragung von Zulieferern im Raum Hamburg durch das Hamburger
Abendblatt im Februar 2001 hielt der Chef einer Firma den A 400M für
das wichtigere Objekt.
Die Autoflug produziert alles rund um die Sicherheit in Flugzeugen:
Kraftstoff-Mess- und Regelsysteme, Sicherheitsgurte, Piloten- und Schleudersitze.
Hansens Interesse gilt weniger dem neuen A380Ýals mehr der geplanten Variante
als Großraum-Transportflugzeug, dem A400ÝM. "Der wird mit ziemlicher
Sicherheit gebaut", sagt Hansen. (aus Hamburger Abendblatt 22.02.2001)
Für die Hamburger Wirtschaft insgesamt könnte der A 400M fast
so interessant werden wie der A 380. Das auch dafür die Natur zerstört
wird, werden Wirtschaft, Gewerkschaften und Senat in Kauf nehmen. Selbst
die Grünen haben ja inzwischen gelernt, dass der humanitäre Kriegseinsatz
sogenannte Kollateralschäden mit sich bringt. Das Mühlenberger
Loch ist einer davon.
August 2001
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