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Hamburg, den 27. Juli 2006

Was geht da unten in der Elbe vor?

Die nächste Elbvertiefung wird geplant und seit der letzten Elbvertiefung nehmen die Probleme zu. Die Baggergutmengen sind immens angestiegen und der Sauerstoffhalt verschlechtert sich.
Die Hamburg Port Authority (HPA) schätzt die Ursachen für den steilen Anstieg der Baggermengen falsch ein und die Maßnahmen die sie daraus ableitet, sind nicht nur für die Umwelt schädlich.

Vom Hafen Hamburg bis zur Nordsee liegt ein gewaltiges Bauwerk in der Elbe - die Fahrrinne für die Seeschiffe. Die Ausmaße - 16 m tief, 300 m breit und 120 km lang - sind im trüben Wasser nicht erkennbar. Zur Beweissicherung vermaßen die Hamburg Port Authority (HPA) und die Wasser- und Schifffahrtsämter (WSA) Hamburg und Cuxhaven die Tideelbe von Deichkrone zu Deichkrone vor und nach der letzten Vertiefung 1998. Rettet die Elbe hat die Daten des Wasser- und Schifffahrtsamtes ausgewertet und auf digitalen Karten abgebildet und bewertet.

Das Ergebnis
Mit den digitalen Tiefenmodellen der Jahre 1998 (vor der letzten Vertiefung) und 2003 und 2004 können wir nun ein Bild der Elbe zeigen, wie man es mit dem bloßen Auge nie sieht, denn nur die Schallwellen des Echolots durchdringen die Dunkelheit. Darüber hinaus lassen sich Bilanzen be­rechnen, was sich verändert hat. Wir können anschaulich machen
  • in welchem Maß Sedimente in der Elbe auch ohne Baggerung auf- und abgetragen werden
  • wo heftige Erosionsprozesse in unmittelbarer Nähe zu Deichen nagen
  • wo Watt- und Flachwassergebiete verlanden, die für den Sauerstoffhaushalt lebenswichtig sind, aber auch Sportboothäfen bedrohlich verschlicken
Zum Beispiel wurden auf der Fläche im Südosten zwischen Airbus-Halbinsel und Estemündung ohne gezieltes menschliches Zutun 950 000 m3 von 1998 bis 2004 abgelagert, somit im Durch­schnitt um 56 cm erhöht, davon allein um 21 cm von 2003 bis 2004.
Um eine Größenordnung heftiger werden im Mündungsbereich Sedimente bewegt. Zwischen Nord-Ostsee-Kanal und Cuxhaven wurden in einem Jahr 45 Mio. m³ Sand je­weils auf- und abgetragen und dabei die Medemrinne um ca. 300 m nach Norden verlagert.

Problemlösungen
Unsere Auswertungen zeigen zunächst ein erweitertes Bild der Tideelbe und bieten Erklärungen, wie es zu bestimmten Problemen kommt bzw. wie man sie vermeidet. Problemlösungen erwarten wir von der Politik, doch die vermissen wir im "Konzept für eine nachhaltige Entwicklung der Ti­deelbe als Lebensader der Metropolregion Hamburg" von HPA. Die Flussaue aufzuweiten, um durch Rückdeichung Vorland, Watt und Flachwasserzonen zu vergrößern, das wollten alle gern. Eine Problemlösung wird aber erst daraus, wenn die Wirtschaftsbehörde sehr viel Geld zum Kauf von Flächen bereit stellt.
Doch sie will lieber Inseln in der Mündung bauen, weil sie die Flächen bil­lig bekäme. Inseln in der Mündung stellen ein unkalkulierbares Risiko dar (s. Sedimentbewegungen in dem Bereich) und schaffen neue Probleme (Einengungen wirken wie Düsen). Eine Wirtschafts­behörde, die ehrlich umdenkt, wäre auch ein Teil der Lösung. Doch schon der Zeitplan, das HPA „Konzept“ ab November 2006 mit allen Beteiligten zu diskutieren, nachdem nämlich das Planver­fahren Elbvertiefung im September durchgeboxt sein soll, macht HPA nicht glaubwürdig. Sie rufen "Seht unsere neuen grünen Kleider", dabei sind sie splitternackt.
Eine erneute Elbvertiefung ist ökologisch und auch ökonomisch nicht vertretbar!

Peildatenauswertung
schnappfisch

Förderkreis »Rettet die Elbe« eV


Nernstweg 22, 22765 Hamburg, Tel.: 040 / 39 30 01, foerderkreisrettet-die-elbe.de
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