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Förderkreis »Rettet die Elbe« eV
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Pressemitteilung

Hamburg, den 9.2.2016

Baggergut – Zerstörung der Elbe darf nicht in die Nordsee ausgeweitet werden!

Vor 140 Jahren begannen die Hamburger, eine Fahrrinne vom Hafen bis zur Nordsee in den Elbestrom zu graben. Um 1900 fiel die bis heute geltende Entscheidung über die Stromregulierung hinaus für einen Kanal in der Elbe. Kaum vertieft, begann die Elbe, den Graben wieder zuzuschütten, so dass die Hamburger ständig mit Unterhaltungsbaggerungen nacharbeiten mussten. Mit jeder Vertiefung nahm das jährliche Baggervolu­men zu. Die Mengen in Hamburg stiegen von 1965 bis 1976 von gut 1 Mio. m3 pro Jahr, nach der Vertiefung 1976 auf 2,5 Mio. m3 pro Jahr, und ab der letzten Vertiefung 1999 mit stark schwankenden Mengen im Durchschnitt auf 5,5 Mio. m3 pro Jahr!

Mit "Tidepumpe" und "Oberwasser" ist die Verdoppelung der Baggermenge nicht erklärlich. Ebenso wenig taugt die Kreislaufbaggerung als Entschuldigung, denn bei Nesssand darf nur im Winter verklappt werden, wenn elbetypisch hohes Oberwasser den Schlick gemäß der ursprünglichen Idee stromab verfrach­tet. HPA hat sich die Probleme selbst geschaffen durch:

  • die generelle Vertiefung von Fahrrinne und Hafenbecken,
  • Sedimentationsrinnen und Drehkreise mit Übertiefen von bis zu 2,50 Metern, tiefer als die noch nicht genehmigte Elbvertiefung. Auch diese Gruben füllt die Elbe umgehend,
  • Nichtstun zur Entschärfung von Schwerpunkten im Hafen wie der Köhlbrandkurve,
  • Zuschütten von Hafenbecken und damit Verschärfung des Sedimenttransports durch die Tidepumpe.

Das "Tideelbekonzept" wurde 2006 von Hamburg Port Authority (HPA) und Generaldirektion Wasserstra­ßen und Schifffahrt (GDWS, früher WSD) veröffentlicht. Dessen Maßnahmenvorschläge zielen zwar auf Minderung des Tidehubs, verwirklicht wurden aber nur Notlösungen. Es folgten 2008 das "Strombau- und Sedimentmanagementkonzept für die Tideelbe" sowie das "Forum Sedimentmangement und Strom­bau" (FOSUST), zu dem HPA alle in Frage kommenden Interessenverbände geladen hatte. Einvernehm­lich an erster Stelle wurde im Abschlussbericht des FOSUST im Juni 2015 gefordert, die Baggermen­gen zu vermindern. Wie das geschehen könnte, sollte HPA in einem erneuerten Sedimentmanagementkon­zept festlegen.

Statt seine Hausaufgaben zu machen, baggert HPA weiter wie besessen das ganze Jahr 2015 bis heute und verklappt das Baggergut sowohl bei Nesssand als auch in der Nordsee. Nun wurde der schleswig-holsteini­sche Umweltminister korrumpiert, für 2,5 Mio. Euro die Verklappung von über 1 Mio. m3 pro Jahr in die Nordsee zu für die nächsten zehn Jahre genehmigen, d.h. bis 2026. Die primäre Aufgabe zu lösen ver­schiebt HPA auf die Zeit danach: „Angestrebt wird die Umsetzung von … als besonders geeignet für die Re­duzierung des Sedimentanfalls eingeschätzten Maßnahmen bis 2030.“

Der Förderkreis »Rettet die Elbe« eV fordert:

  • Ein Plan zur Verringerung der Baggermengen ist von HPA sofort vorzulegen. Erst wenn die darin festgelegten Maßnahmen durchgeführt werden, z.B. die Öffnung der Alten Süderelbe in ihren ur­sprünglichen Verlauf, darf über Fragen wie die Verlegung der Klappstelle Nesssand diskutiert wer­den.
  • Die Verklappung von Baggergut in die Nordsee darf vom schleswig-holsteinischen Umweltminister nicht genehmigt werden.
  • Die Peil- und Vermessungsdaten für die Tideelbe einschließlich aller Hafengewässer müssen wie bei der Beweissicherung der Elbvertiefung 1999 fortgesetzt erhoben und veröffentlicht werden. Nur so kann kontrolliert werden, ob sich HPA an die Regeln hält.
  • Die größten Schiffe, die den größten Baggeraufwand erfordern, sind entsprechend zu den Kosten heranzuziehen. Der Rabatt für große Schiffe ist zu streichen und die Liegegebühren so zu erhöhen, dass die von den Schiffen verursachten Kosten gedeckt werden.


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